ZUHAUSE IM KÖRPER
Der Körper weiß alles. Wir wissen sehr wenig. Intuition ist die Intelligenz des Organismus. - Fritz Perls
Im Training genauso wie im Coaching ernte ich oft ratlose Blicke, wenn ich frage: “Wie (oder wo) nimmst du das im Körper wahr?”. Ähnlich, wenn es darum geht Symptome oder Probleme näher zu beschreiben. Und wenn ich in der Gruppe sage: “Nimm deine Füße wahr”, wandert bei neuen Teilnehmer*innen meist erst mal der Blick nach unten.
Dabei ist die Körperwahrnehmung eine grundlegende Fähigkeit für ein erfülltes und bewusstes Leben. Die meisten Menschen bräuchten etwas Übung darin und kaum jemand hatte je ein solches Fach auf seinem Stundenplan. Hätten wir von klein auf gelernt, jeden Tag etwas Zeit damit zu verbringen, sich des eigenen Körpers bewusst zu sein und ihn als das Wunder zu feiern, das er tatsächlich ist, würden wir ganz selbstverständlich gut für ihn sorgen. Es bräuchte weniger Geld für Selbstoptimierungs- und Wellnessprodukte, denn mit einem tieferen Verständnis für den Körper können wir uns gezielt mit Selbstfürsorge verwöhnen.
Wer übt im eigenen Körper zuhause zu sein, entwickelt einfache, aber beachtliche Fähigkeiten.
Ein paar Beispiele für ein gutes Körperbewusstsein:
Spontan fühlen, wo im Körper “flow” möglich ist, und wo nicht.
Subtile Unterschiede wahrnehmen, um Gefühle differenzieren zu können wie Angst-Sehnsucht-Traurigkeit oder auch Freude-Spaß-Glückseligkeit.
Gefühle und Körperempfindungen voneinander unterscheiden können und nicht essen müssen, wenn statt Hunger ein Gefühl der Einsamkeit in der Magengegend grummelt.
Wissen, wie sich ein Ja oder Nein im Körper anfühlt.
Der Körper stellt uns jederzeit eine Fülle von Informationen und Ausdrucksmöglichkeiten für unser Wohlbefinden zur Verfügung. Diese Kommunikation stärkt unsere Kompetenz in Beziehungen, Entscheidungen, Gesundheit und Glück und der Körper reagiert absolut authentisch und ehrlich.
Wenn du jetzt Lust bekommen hast, dein Körperbewusstsein zu trainieren, findest du hier eine erste Basis-Übung, mit der du jetzt sofort beginnen kannst:
Nimm dir zehn Sekunden Zeit für einen kurzen Scan durch deinen Körper. Nur hineinfühlen und wahrnehmen, was es gerade wahrzunehmen gibt. Nimm die momentanen Empfindungen im Körper wahr, mit deiner wohligen, interessierten Aufmerksamkeit. Dabei gibt es nichts Falsches oder Richtiges – es ist, wie es jetzt gerade ist.
Experimentiere die nächsten Tage regelmäßig im Tagesablauf damit und beobachte, was sich für dich dadurch verändert.
🍀Wie immer freue ich mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst.